Individuelle Leistungsbeschreibung

Gesamteinrichtung im Überblick


Die SCHNELLE HILFE ist eine Einrichtung des Jugendhaus München e.V. , der seit über 25 Jahren in München in der Jugendhilfe tätig ist. Die SCHNELLE HILFE bringt Kinder/ Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren für eine befristete Zeit in Pflegestellen nach §33, 41 und 42 SGB VIII unter. Die Kinder/Jugendlichen sowie die Pflegestellen werden im Rahmen dieser Unterbringung durch das professionelle Hilfesystem der SCHNELLEN HILFE betreut und unterstützt. Ziel ist Abklärung, Rückführung oder Verselbständigung der Kinder/ Jugendlichen und eine Stützung des Herkunfts- und Familiensystems durch das Angebot einer intensiven Elternarbeit.

Vergleichbar ist das Angebot der Schnellen Hilfe mit Inobhutnahme-Einrichtungen und heilpädagogischen oder pädagogischen, familienähnlichen Wohngruppenformen.

Arbeitsschwerpunkt der SCHNELLEN HILFE liegt bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren; aber auch jüngeren Kindern bis hin zu den kleinsten konnte durch die SCHNELLE HILFE geholfen werden. Der überwiegende Teil der Kinder/Jugendlichen (ca. 75%) stammt aus deutschen Familien, die häufigsten Ursachen einer Unterbringung sind Familienkonflikte oder aber Gewalt- und Missbrauchserfahrungen.
Oft ist bei der Unterbringung eine genaue Abklärung noch nicht erfolgt oder möglich. Diese wird dann durch die SCHNELLE HILFE und die Pflegefamilien geleistet. Wenn es sich als pädagogisch richtig und sinnvoll erweist, können die Kinder/Jugendlichen in der gleichen Pflegefamilie auch befristet bis zu 3 Jahren verbleiben. Bei Bedarf betreut die SCHNELLE HILFE die Kinder/Jugendlichen nach der Rückkehr in die Familie oder der Verselbständigung für einige Zeit in der Nachbetreuung.



Flexible Hilfen und individuelle Lösungen

Das Angebot der SCHNELLEN HILFE ist flexibel und an der individuellen Fall-Sachlage orientiert. Die pädagogische Arbeit der SCHNELLEN HILFE erfüllt die in den Leitlinien der Stadt München „Umbau statt Ausbau“ gegebenen Richtlinien weitgehend. So steht für die SCHNELLE HILFE in der pädagogischen Arbeit das Kind mit seinem sozialen Umfeld im Vordergrund, d.h., es wird genau abgeklärt, was für ein Hilfebedarf im jeweils individuellen Fall notwendig ist und welche Bedingungen dieses erfüllt. Dabei wird das Herkunfts- und Familiensystem in die Abklärung und die pädagogische Arbeit eng mit einbezogen durch das Angebot einer intensiven Elternarbeit. Individuelle Lösungen werden nach der Maßgabe des Hilfeplanes im gemeinsamen Gespräch gesucht und umgesetzt.

Soziales Engagement und Bürgerinitiative
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Die SCHNELLE HILFE fördert soziales Engagement und Bürgerinitiative. Menschen, die sich für Kinder und Jugendliche in Not engagieren wollen, bereit sind, dafür ihre Privatsphäre für eine befristete Zeit zu öffnen, Raum zur Verfügung zu stellen und zusätzlich pädagogische Fähigkeiten mitbringen, finden in der SCHNELLEN HILFE ein Netzwerk gleichgesinnter Menschen. Eingebunden in das professionelle Betreuungssystem der SCHNELLEN HILFE binden diese Menschen als Pflegestellen betroffene Kinder/Jugendliche in ihre eigene soziale Lebenssituation mit ein.


Das Besondere des pädagogischen Ansatzes

Das Konzept der SCHNELLEN HILFE hat eine besondere pädagogische und therapeutische Qualität. Dieser Ansatz, Kinder/Jugendliche in ein normales soziales Umfeld zu integrieren und sie dort professionell zu unterstützen und zu betreuen, hat gegenüber einer Heimunterbringung viele Vorteile. Den Kinder/Jugendlichen ist ein normales soziales Umfeld zur Verfügung gestellt und sie entgehen dadurch einer Stigmatisierung. Sie finden Menschen vor, die bereit sind, zu ihnen für eine Zeit eine echte existenzielle Beziehung einzugehen und ihr privates Leben mit ihnen zu teilen. Gleichzeitig wird dieses die pädagogische Arbeit tragende Grund-Setting in ein professionelles Unterstützungssystem einbezogen. Dieses beinhaltet intensive Begleitung, Beratung und Unterstützung durch geschulte Sozialpädagogen, Rollenvielfalt in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen, Krisenintervention und Nottelefon bei Bedarf, Vertretung bei Behörden und anderen Einrichtungen, Unterstützung in Organisation und Verwaltung, Elternarbeit und Nachbeteuung in der gemeinsam auch mit der Herkunfts-familie an einer Lösung und an zukunftsfähigen Perspektiven und Alternativen gearbeitet werden kann. Den Pflegefamilien stehen die Fort- und Weiterbildungsangebote der SCHNELLEN HILFE zur Verfügung, sowie ein intensives Fall bezogenes supervisorisches Arbeiten. Zur Entlastung der Pflegestellen und zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit werden für die Kinder und Jugendlichen regelmäßig Freizeit- und erlebnispädagogische Angebote gemacht.

Die Elternarbeit umfasst:

Ansprechpartner sein für die Eltern in Bezug auf das Pflegeverhältnis

Elterngespräche bezüglich ihres Kontaktes zum Kind in den Räumen der Schnellen Hilfe

Reflexion der Eltern-Kind-Beziehung: – bei der Schnellen Hilfe - in derPflegefamilie, - in der elterlichen Wohnung

Beratende Unterstützung der Eltern bei Umsetzung von Gerichtsauflagen

Aber :Keine Kontrolle von Auflagen!!!

Aufsuchende Elternarbeit bei Bedarf (Fachleistungsstunden) z.B. Hausbesuche während Ferienaufenthalten der Kinder bei den Eltern

Begleiteter Umgang (i.d.R. in den Räumen der Schnellen Hilfe, evtl. auch gemeinsame Unternehmungen mit Eltern und Kindern) und Reflexion des Erlebten mit den Eltern

Umgangsregelungen erarbeiten und auf Einhaltung von Absprachen achten

Terminvereinbarungen zwischen Pflegefamilien und Eltern

Bei Bedarf Fahrdienste

Vermittlungsstelle und Bindeglied zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie

Erarbeiten einer unterstützenden Haltung der Eltern gegenüber der Jugendhilfemaßnahme

Erarbeiten einer kooperativen Haltung der Eltern gegenüber dem Jugendamt

Weitergabe aller das Pflegeverhältnis betreffenden Informationen an die BSA, Empfehlung für die weitere Planung im Hilfeplanverfahren

Nachbetreuung:

Klare Absprachen über die Gestaltung des Kontaktes. Förderung der Selbstverantwortung des Jugendlichen

Dennoch nachgehende Betreuung

Begleitung bei Behördenkontakten

Hinführen und Erinnern an behördliche und andere Verpflichtungen (poliz.Anmeldung, GEZ, BAB-Antrag)

Beratung in konkreten finanziellen Fragen: Einteilen, sparen,...

Ansprechpartner in (emotionalen, psychischen, gesundheitlichen, beruflichen u.a.) Krisen

Bei Bedarf: Vermittlung zwischen Eltern/ Bezugspersonen und Jugendlichen,
Begleitung des Ablöseprozesses

Bei Bedarf: Motivierung für Therapie, Begleitung bei Organisation und
Einleiten einer Therapie

Kontakt zu Schule und Lehrstelle

Hilfe bei Bewerbungen, etc.

„Kontrolle“ der Behausung

persönliche Bindung leben

Nachbetreuung bei selbständigem Wohnen

Mit dem Jugendlichen wird in der Abschlußphase der Unterbringung eine Wohnung gesucht und angemietet.

     

Qualitätssicherung in der Einrichtung

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Die SCHNELLE HILFE stellt eine hohe Qualität der pädagogischen Arbeit sicher. Das Qualitätsmanagement der SCHNELLEN HILFE ist ein gelebter, integrierter Bestandteil in der täglichen Arbeit. Die SCHNELLE HILFE hat ein wohlstrukturiertes soziales Netzwerk aufgebaut und institutionell fundiert, in dem sich die an der Hilfe Beteiligten gegenseitig unterstützen und ständig, im Sinne der gemeinsam gewählten Aufgabe, den Kindern/Jugendlichen zu helfen, fortentwickeln und –bilden. Die Qualität der Arbeit wird gesichert durch ein fortlaufendes Qualitätsmanagement-System, welches besonders für kleine Einrichtungen im sozialen Bereich als Projekt des „Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen“ durch die „Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung“ (GAB), München, im Jahr 2001 entwickelt wurde. Das Qualitätsmanagement richtet sich nach dem „GAB“-Verfahren, das besonders die ständige Fortschreibung der Qualitätssicherung und die Einbeziehung aller Mitarbeiter in den Vordergrund stellt.

Das Qualitätsmanagement ist nach dem GAB-Quaalitätssiegel in der Vollform zertifiziert.

Die Prozessqualität der pädagogischen Arbeit steht dabei für uns im Vordergrund. Wir suchen ständig die Rückmeldung und den kritisch-konstruktiven Austausch mit allen Kooperationspartnern - den Pflegeeltern, Jugendamt und ASD.

 

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